Die Fahrten des Zeppelin LZ 127 und die ungarische Postgeschichte

 

Das Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin" hatte während seiner Dienstzeit viele Fahrten unternommen, bei denen auch Post mit ungarischen Frankaturen mitgenommen wurden. Neben der Zuleitungspost zu verschiedenen Fahrten des Zeppelins gibt es natürlich auch Belege von der im März 1931 durchgeführten Ungarnfahrt.

Durch das 1930 zwischen Ungarn und dem Deutschen Reich geschlossenem Abkommen wurde der vertragliche Rahmen für den Transport der in Ungarn aufgegebenen Poststücke geschaffen (Vertragsstaatenpost).

Auch dieser Teil der ungarischen Philatelie verdient unsere Aufmerksamkeit.


I. Landungsfahrt nach Ungarn März 1931

 

Landungsfahrt nach Ungarn, Karte ab BUDAPEST 25.3. mit für Karten ungewöhnlicher Verwendung einer Zeppelinmarke 2 P. als portogerechte Einzelfrankatur für die mit normaler Post erfolgte Zuleitung nach Friedrichshafen und anschließende Luftschiff-Beförderung von dort am 28.3. zurück nach Budapest.

 

"Landungsfahrt nach Ungarn, mit 1 Mark Steinadlermarke des Deutschen Reiches nach Budapest, adressiert nach München: "Von der ersten Fahrt 1931 nach Budapest ..."

 

Landungsfahrt nach Ungarn, Bordpost vom 29.3. mit 1 Mark Steinadler nach Budapest und dort mit 2 P. Zeppelin- und 20 Filler Flugpostmarke frankiert und auf der Rundfahrt befördert.

 

Ungarnfahrt, Abwurf über Debrecen, Brief mit Freistempel 32 Filler MOLNAR KALMAN und mit 2 P. Zeppelinmarke ab BUDAPEST 28.3., ungewöhnliche Kombination

 

II. Vetragsstaatenpost von Ungarn

 

Landungsfahrt nach Ungarn, mit niederländische Vertragsstaatenpost ab AMSTERDAM vom 27.3. über Friedrichshafen bis Budapest.

 

1. Südamerikafahrt 1931: Karte frankiert mit zwei 1 P. und 2 P. gestempelt in Budapest am 12.8 über Friedrichshafen, abgeworfen über Kap Verde und von dort nach San Remo.

 

2. Südamerikafahrt 1931: Karte mit waagerechtem Paar 2 P. der Flugpostmarken gestempelt in Budapest am 15.9. Befördert über Friedrichshafen bis Rio de Janeiro, mit rotem sogenannten "Warte-Stempel".

 

Englandfahrt 1932: Brief ab BUDAPEST 30.6. mit Flugpostmarken über Friedrichshafen nach London als sogenannte Vertragsstaatenpost.

 

5. Südamerikafahrt 1932: eingeschriebener Brief ab WIEN 9.8. mit Mischfrankatur österreichischer und ungarischen Marken, die am 23.8. in Budapest gestempelt wurden. Der Brief war wohl für die 4. Südamerikafahrt vorgesehen, jedoch vom Postamt Friedrichshafen zurückgehalten. Aus diesem Grund rückseitig mit dem Aufkleber versehen: Da sich die österreichische Postverwaltung nicht am Zeppelindienst beteiligt, sind Sendungen aus Österreich nicht zur Beförderung mit dem Luftschiff zugelassen. Wahrscheinlich erfolgte daher der Umweg über Ungarn, was jedoch mit der 5. Südamerikafahrt erst die Beförderung bis Arica/Chile ermöglichte. Wie dem auch sei, Mischfrankatur mit Ungarn waren bisher unbekannt.

 

Italienfahrt 1933: eingeschriebene Karte mit Flugpostmarke 2 P. gestempelt am 23.5. in Sopron über Rom und Friedrichshafen bis Apolda - es ist nur ein weiteres Stück bekannt